Geschichte

Ersterwähnung 1098 Swenenburg, Svineburc, Sweineburch, Sweineburg, Schwanberg, Schweinberg. Der Burgname ging sehr wahrscheinlich auf die viel früher entstandene Siedlung am Fuße der Burg über. Von der einmal beachtlichen, stattlichen Burganlage des 12. Jh. blieb nur wenig übrig. Prunkstücke waren die »ehemals ausgezeichnet gearbeiteten ornamentierten romanischen Palastfenstern« (heute Werkstücke im Landesmuseum Karlsruhe). Geblieben sind der Unterbau eines Rondells, mit einem anschließenden Mauerzug, und der dezimierte Bergfried, auf einem steil abfallenden Felsen. Die Reste des Bergfriedes wurden noch in der zweiten Hälfte des 19. Jh. als Steinbruch benutzt. Schweinberg war Sitz eines edelfreien Geschlechts. Verwandtschaftliche Verbundenheit bestand zu den Grafen v. Wertheim wie auch zu den Herren v. Krautheim-Boxberg. Die Boxberger gaben 1287 Schweinberg dem Fürstbischof von Würzburg als Lehen. Das ursprünglich mit Boxberg verbundene Kämmereramt des Bistums wurde auf Schweinberg übertragen. Nach dem Tode Konrad v. Boxberg (kinderlos) kam Schweinberg samt Kammeramt 1313 an die Grafen v. Wertheim. In Schweinberg wurde ein wertheimisches Amt eingerichtet. 

1320 wurden vorübergehend die Grafen v. Dürn mit Schweinberg belehnt. Seit dem frühen 13. Jh. war Schweinberg Sitz mehrerer Ministerialgeschlechter im Gefolge der jeweiligen Burgherren (Ketel, Langhund bzw. Hund und der Stumpf v. Schweinberg, letzterer bis 1530 nachweisbar). 1379 gewährte König Wenzel den Grafen v. Wertheim für Schweinberg Gelnhäuser Stadtrecht. Originalurkunde mit königlichem Siegel im Staatsarchiv Wertheim. 

1437 wurde die Burg durch würzburgische Truppen belagert und gestürmt. Nach dem Aussterben der Wertheimer beanspruchte Würzburg den Heimfall. Dieser konnte erst 1613 durchgesetzt werden. Schweinberg wurde dem würzburgischen Amt Hardheim zugeordnet. Es ist nicht erwiesen, dass im 30 jährigen Krieg oder 1673 die Burg endgültig zerstört, wohl aber eher in den folgenden Jahren der natürliche Zerfall der Anlage sich einstellte. Um 1530 wurde Schweinberg durch die Grafen v. Wertheim reformiert.

Ab 1613, spätestens im 30 jährigen Kriege, erfolgte die Rekatholisierung. Schweinberg war im 15. Jh. Filialkirche von Königheim. Barocker Kirchenbau 1729 - Kirchenpatron St. Andreas. Ehemals bedeutendes Weinbaugebiet - Bildstöcke erinnern an den Rebbau. 1803 kam Schweinberg an Leiningen. 1806 an das Großherzogtum Baden. Die Amtszugehörigkeit ist mit Hardheim identisch. Schweinberg ist ein dicht bebautes Dorf im oberen Talbereich des Riedbaches. In den Randgebieten entstanden Neubauten im Westen, Nordwesten, Osten und Süden. 

Am 1. April 1924 wurde die abgesonderte Gemarkung Hoffeld von Schweinberg abgetrennt und nach Pülfringen eingemeindet. 

Quelle: hardheim.de